Vor allem die Psittakose ist für den Menschen von großer Bedeutung. Sie gehört zu den „Zoonosen“, d.h. sie ist vom Tier auf den Menschen übertragbar und kann zu ernsthaften Erkrankungen beim Menschen führen. Deshalb gehört sie auch zu den meldepflichtigen Tierseuchen und muss nach der Feststellung unverzüglich bei der nach Landesrecht zuständigen Behörde gemeldet werden.

Hervorgerufen wird die Infektionskrankheit durch den Erreger Chlamydophila psitacci. Sind Sittiche oder Papageien betroffen, bezeichnet man sie als Psittakose. Bei anderen Vögeln nennt man sie Ornithose. Ausgeschieden wird der Erreger über Augen- und Nasensekrete infizierter Tiere sowie über den Kot. Eingetrockneter, den Erreger enthaltender Kot, der mit dem Staub aufgewirbelt wird, ist die Hauptinfektionsquelle für den Menschen.

Symptome

Viele Vögel zeigen bei Krankheiten unspezifische Symptome, wie z.B. Schwäche, Fressunlust, Bewegungsunlust, Abmagerung oder struppiges Gefieder. Häufig treten auch Atemprobleme, Augen- und/oder Nasenausfluss auf. Beim Menschen kann eine Infektion zu grippeähnlichen Symptomen führen, wie z.B. Kopf- und Gliederschmerzen und hohem Fieber. Unbehandelt können schwere Lungenentzündungen auftreten.

Behandlung und Folgen

Eine Psittakose gehört immer in ärztliche Behandlung! Ein Nachweis des Erregers sollte durch eine Laboruntersuchung bestätigt werden. Eine Therapie mit Antibiotika ist möglich. Beim Vogel führt eine nicht behandelte Psittakose häufig zum raschen Versterben des Tiers.

Bei der Aspergillose handelt es sich um eine Schimmelpilzinfektion mit Pilzen der Aspergillus-Gattungen. Besonders bei den aus den Tropen stammenden Graupapageien und Amazonen ist die Aspergillose eine der häufigsten Erkrankungen und Todesursachen. Die Sporen gelangen über die Atemwege in die Atmungsorgane und schädigen sie. Betroffene Vögel zeigen zunächst unspezifische Symptome, die ein Erkennen der Krankheit erschweren. Atemprobleme treten oft erst im fortgeschrittenen Stadium auf, z.B. Backenblasen, Atmung bei geöffnetem Schnabel und gestrecktem Kopf. Durch die von den Pilzen ausgeschiedenen Gifte (Mykotoxine) kann es zu zentralnervösen Störungen kommen (z.B. Zittern, Anfälle).

Beim Tierarzt können Untersuchungen wie Röntgen, Endoskopie und Laborergebnisse Aufschluss über die Erkrankung geben. Eine Behandlung ist mit Anti-Pilzmitteln (Antimykotika) möglich, aber langwierig. Am wichtigsten ist die Optimierung der Haltungsbedingungen: eine stressarme Umgebung mit passender Luftfeuchtigkeit, ausgewogenem Futter und dem Verzicht auf Erdnüsse, die oft sehr stark mit Pilzsporen belastet sind.