Neben den beliebten Urlaubszielen an Nord- und Ostseeküste, sind auch die typischen europäischen Reiseländer wie Italien, Griechenland, Spanien und Frankreich in diesem Sommer sehr gefragt. Wer mit seinem Hund in die Mittelmeerregion reist, sollte sich gut vorbereiten. Denn in südlichen Ländern lauern Parasiten und Krankheitserreger, die es bei uns bislang noch nicht gibt oder nicht so verbreitet sind.

Urlaub mit Hund, Fotoquelle: 123RF
Urlaub mit Hund, Fotoquelle: 123RF

Schützen Sie Ihren Hund optimal vor CVBDs (Companion Vector Borne Diseases). Mit unseren Reisetipps kommen Sie sicher und entspannt an Ihrem Urlaubsort an.

Informieren Sie sich rechtzeitig darüber, welche Krankheiten an dem von Ihnen gewählten Urlaubsort vorkommen. Beraten Sie sich am besten mit Ihrem Tierarzt, welche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen sind. Zum Schutz vor den Erreger übertragenden Parasiten wie Zecken und Stechmücken werden Akarizide und Insektizide in Form von Spot-ons zum Aufträufeln, Sprays oder Halsbändern verwendet. Zusätzlich kann der Einsatz eines Repellents (Abwehrmittel) sinnvoll sein. Entwurmungsmittel werden zur Herzwurmprophylaxe eingesetzt. Über die Behandlungsintervalle und Auswahl der Medikamente informiert Sie Ihr Tierarzt.

Zu den wichtigsten „Reisekrankheiten“ im Mittelmeerraum zählen die durch Zecken übertragenen Krankheiten Anaplasmose, Babesiose (Hundemalaria), Ehrlichiose, Hepatozoonose und die durch Stechmücken übertragenen Erkrankungen Dirofilariose (Herzwurmkrankheit) und Leishmaniose. Gegen die Leishmaniose steht ein Impfstoff zur Verfügung. Mit der Schutzimpfung sollte rechtzeitig vor der Reise begonnen werden. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach den Impfintervallen.

Auf www.petsontour.de können Sie die Einreisebestimmungen für Ihr Urlaubsland mit wenigen Klicks checken. Einfach Zielland, Tierart, Verkehrsmittel angeben und lesen, welche Bedingungen Ihr Tier erfüllen muss, um mitreisen zu dürfen. Für die Europäische Union gelten einheitliche Reisebestimmungen:

1. Blauer Europäischer Heimtierausweis
2. Kennzeichnung mit Mikrochip
3. Gültige Tollwutimpfung

Für einige Länder gelten gesonderte Bestimmungen, z.B. Mitführen eines Maulkorbs, Leinenzwang oder rechtzeitige Entwurmungsbehandlung gegen Echinococcus (Fuchsbandwurm).

Damit die Rückreise nach Deutschland auch problemlos klappt, sollten Sie sich im Vorfeld über die Einreisebestimmungen nach Deutschland erkundigen. Diese können je nach Urlaubsland (vor allem aus Nicht-EU-Ländern) unterschiedlich sein. Nach Ihrer Rückkehr nach Deutschland sollten Sie Ihren Hund beim Tierarzt gründlich durchchecken lassen. Die Herzwurmprophylaxe muss auch nach der Reise weiter fortgesetzt werden.

Eine Reise mit Kind und Kegel will gut geplant sein. Sind alle rechtlichen und medizinischen Fragen geklärt, geht es an die praktischen Reisevorbereitungen. Erstellen Sie am besten eine Checkliste, die Sie Punkt für Punkt abhaken können.

Checkliste:

  1. Ausreichend Hundefutter mitnehmen
  2. Reiseapotheke für den Hund zusammenstellen
  3. Wassernapf / Trinkflasche und Trinkwasser für unterwegs einpacken
  4. An genug Kotbeutel denken
  5. Lieblings-Spielzeug / Hundedecke nicht vergessen
  6. Papiere bereitlegen
  7. Adressanhänger / Plakette mit Ihren Daten am Halsband befestigen
  8. Kontakt des nächstgelegenen Tierarztes vor Ort raussuchen
  9. Kopie der Versicherungsunterlagen (Haftpflicht) Ihres Hundes mitnehmen
  10. Pflegeutensilien (Bürste, altes Handtuch, mildes Hundeshampoo) rauslegen

Während der Autofahrt müssen Tiere ausreichend gesichert sein, am besten in einer speziellen Transportbox. In Deutschland wird die Nichtbeachtung mit einem Bußgeld geahndet! Vor allem aber dient die Regelung der Sicherheit aller Insassen des PKWs. Ihr Tier sollte deshalb rechtzeitig an seine Box und die Autofahrt gewöhnt werden.

Neigt Ihr Hund zu Reiseübelkeit? Beraten Sie sich mit Ihrem Tierarzt, welches Medikament geeignet ist, um ihm Übelkeit und Stress zu nehmen (weitere Infos hier im Heft: Reisekrankheit beim Hund…). Für alle Autoreisen gilt: Legen Sie regelmäßig Pausen ein, damit sich Ihr Hund und Sie selbst die Füße vertreten, eine Kleinigkeit essen und etwas trinken können. Bei der Rast sollten Sie Ihr Tier im Sommer grundsätzlich nie im geparkten Auto zurücklassen – auch nicht für kurze Zeit. Einen spaltbreit geo?ffnete Fenster bieten keine ausreichende Luftzirkulation! Es besteht akute Überhitzungsgefahr! Legen Sie längere Autofahrten lieber in die kühlen Morgen- oder Abendstunden und vermeiden Sie die typischen Staurouten.

Auch am Urlaubsort sollten Sie die Bewegungsaktivität Ihres Tieres während der Mittagshitze einschränken und ihm lieber einen schattigen Liegeplatz suchen. Wenn Sie sich mit Ihrem Hund am Strand aufhalten, denken Sie daran, ausreichend Trinkwasser und einen Napf mitzunehmen. Lassen Sie ihn auf keinen Fall Salzwasser trinken. Nach dem Herumtollen am Strand, sollten Sie Ihren Vierbeiner abends abduschen und verklebtes Fell entwirren. Damit Sie Ihren nächsten Urlaubstag unbeschwert mit der ganzen Familie genießen können.

Wir wünschen Ihnen eine gute Reise!