Um Rennmäuse artgerecht und gesund ernähren zu können, sollte man sich zunächst klarmachen, wo sie herkommen: aus der mongolischen Steppe. In dieser kargen Landschaft müssen sie ständig auf Futtersuche gehen. Sie ernähren sich vor allem von Grassamen, Kräutern, trockenen Gräsern und Wurzeln. Unsere Heimtier-Renner haben es dagegen luxuriös. Sie bekommen ihr Futter täglich frisch von uns gereicht und müssen sich dafür gar nicht anstrengen.

Hier liegt bereits der erste Schlüssel zur naturnahen Ernährung der kleinen Wühler. Das Futter einfach nur in die Schale zu legen, aus der sie sich reichlich bedienen können, führt zu Übergewicht und Fressen aus Langeweile. Viel besser ist es, wenn die kleinen Tierchen ihr Futter suchen müssen.

Man kann trockene Futterbestandteile z.B. im ganzen Gehege verstreuen – in Heubergen, Eierkartons, Klopapier- oder Küchenrollen. Frischfutter hingegen sollte direkt gereicht und verzehrt werden; verschmähtes oder gebunkertes Grünfutter sollte man täglich entfernen, bevor es verdirbt.

Die Futtersuche dient der Beschäftigung und bringt Bewegung in das Rennmaus-Leben. Kolbenhirse ist auch ein schönes Beschäftigungsfutter, mit dem die Mäuse einige Tage zu tun haben. An Heu-Cobs, kleinen eng gepressten Mini-Heuballen, können sich Rennmäuse wochenlang „abrackern“.

Der zweite wichtige Aspekt ist die Menge an Futter. Diese kleinen Lebewesen brauchen nicht viel davon. Ein fingernagelgroßes Stück Obst reicht z.B. für eine ganze Woche aus! Eine zu zuckerhaltige Ernährung birgt das Risiko einer Diabetes-Erkrankung (erworbene Zuckerkrankheit des Typs II). Oft überschätzt man den Nahrungsbedarf und verfüttert zu große Mengen an fetten und energiehaltigen Futterbestandteilen, wie z.B. Nüssen, Körnern und Ölsaaten. Wer sich selbst ein geeignetes Rennmausfutter herstellen will, kann eine Vogelfutterkörnermischung als Basis dazu verwenden und mit getrockneten Kräutern und anderen Zutaten wie z.B. Erbsenflocken und Getreidemischungen aufpeppen. Ausgewogene Rezepte findet man z.B. im Internet oder in Ratgebern.

Rennmäuse sind keine reinen Vegetarier! Sie brauchen regelmäßig (ca. einmal pro Woche) tierisches Eiweiß. Hier eignen sich besonders gut Mehlwürmer, Heimchen oder Heuschrecken. Milchprodukte enthalten zwar auch tierisches Eiweiß, können aber zu Verdauungsbeschwerden (z.B. Blähungen oder Durchfall) führen, da ausgewachsene Rennmäuse laktoseintolerant sind. Alternativ kann auch ein Stück hartgekochtes Ei gegeben werden.