Papageien wie Aras, Kakadus, Amazonen und Graupapageien sind beliebte exotische Haustiere. Sie sind intelligent, verspielt, und werden durch Zuwendung und Training richtig zahm. Dann lassen sie sich kraulen, streicheln und auf den Arm nehmen. Man muss allerdings aufpassen, dass sie nicht umgekehrt uns auf den „Arm“ nehmen, denn die clownesken Tiere können sehr durchsetzungsstark und dominant werden, wenn es ihnen an guter Erziehung fehlt.

Dann stellen Papageie zuhause Unfug an oder gehen in einem Eifersuchtsanfall auch mal auf einen Partnervogel oder ein menschliches Mitglied der Familie los.

Wer sich mit der Vogelhaltung beschäftigt, dem wird schnell klar, dass Papageien sehr anspruchsvolle Haustiere sind. Das beginnt bei den Haltungsbedingungen, umfasst aber auch Themen wie Fütterung, Erziehung und medizinische Versorgung.

Die ideale Haltung: Papageien sind Schwarmtiere. Sie sollten mindestens im Paar oder im Schwarm gehalten werden, je nach Platzangebot. Eine Einzelhaltung ist nicht tierartgerecht, denn eine menschliche Bezugsperson kann niemals einen Partnervogel ersetzen.

Die großen Vögel brauchen viel Platz: 1. für die Voliere (am besten mit Innen- und Außenhaltung) und 2. für den Freiflug. Die Wohnung muss vogelgerecht eingerichtet werden, z.B. müssen Giftpflanzen, Verletzungsmöglichkeiten und Schlupflöcher beseitigt werden. Damit sie ihre Flügel mal so richtig ausbreiten können, brauchen sie täglich (beaufsichtigten!) Freiflug. Die meisten handelsüblichen Käfige sind für eine artgerechte Vogelhaltung leider zu klein. Vorsicht ist auch bei Volieren geboten, deren Stäbe ummantelt sind. Wenn die frechen Vögel daran knabbern, können sie schädliche Stoffe aufnehmen, die zu Vergiftungen führen. Besser geeignet sind Edelstahlvolieren, die mit Naturzweigen und Ästen, Wurzeln und anderen Klettermöglichkeiten ausgestattet werden. Vögel sollten an zugfreien Orten stehen.

Graupapagei

Der Graupapagei ist der beliebteste Papagei, da er als sehr intelligent und sprachbegabt gilt. Berühmte Forschungsexemplare haben gezeigt, dass sie Geräusche nachahmen, Wörter lernen und diese sogar mit Gegenständen in Verbindung bringen können. Die cleveren Kerlchen wollen also beschäftigt werden, z.B. indem sie Tricks lernen oder Intelligenzspielzeuge erforschen. Die Interaktion mit anderen Tieren und ihren Bezugspersonen ist für Papageien sehr wichtig. Deshalb sollte man am besten täglich gemeinsame Spielzeit einplanen.

Auch die Nahrungssuche dient der Beschäftigung. Obst, Gemüse und Sämereien können z.B. in der Voliere verteilt werden. In der Natur müssen sich Papageien ihr Futter schließlich auch selbst suchen. Leider zählen sie nicht zu den „gut erzogenen“ Essern. Sie gehen verschwenderisch mit Futter um, wobei ein Großteil auf dem Boden landet.
Deshalb ist es umso wichtiger, auf eine gute Käfighygiene zu achten und verschmähtes Futter regelmäßig zu entfernen. Gesunde Futtermischungen stellt man je nach Papageienart am besten selbst zusammen. Sie sollten rationiert verfüttert werden, da sonst nur die leckeren, fetthaltigen Futterbestandteile herausgepickt werden. Damit sind die Vögel zu schnell satt und werden dick. Übergewicht fällt bei Vögeln durch das dichte Gefieder oft erst im späteren Stadium auf und kann ernste gesundheitliche Folgen haben. Auf Futtermischungen mit Erdnüssen sollte man generell verzichten, da sie oft stark mit Schimmelsporen belastet sind und der Gesundheit der Tiere schaden.

Papageienhaltung

Die Papageienhaltung sollte gut überlegt sein. Was werden die Nachbarn sagen, wenn täglich ein Papagei lauthals „Guten Morgen“ durch die Wohnung kreischt? Ist die Urlaubsbetreuung gewährleistet? Sind ausreichend Platz und Zeit vorhanden? Wer kann einen mit Fachwissen unterstützen? Gibt es einen vogelkundigen Tierarzt in der Nähe?

Woher bekommt man überhaupt einen Papagei? Viele Papageienarten gehören zu den bedrohten Arten. Wildfänge zu verkaufen ist deshalb verboten, es kommt aber leider trotzdem vor. Man sollte sich immer genau über die Herkunft informieren und sich nur an seriöse Züchter wenden. Da Papageien zwischen 30 und 60 Jahre alt werden, kommt es auch immer wieder vor, dass sie im Tierheim landen. Tierschutzvereine sind also auch eine gute Anlaufstelle für die Vermittlung von Vögeln.