Unter Hundebesitzern kursieren die wildesten Theorien, wieso unsere Lieblinge beim Spaziergang manchmal Unmengen von Gras fressen. Der eine spricht von „Vitaminmangel“. Der nächste behauptet, dem Hund fehlten „Mineralien“. Andere erklären das anschließend häufig auftretende Erbrechen zu einer „Darmreinigung“. Manche verwechseln sogar den Hund mit der Katze und vermuten, dass Haare erbrochen werden sollen, die beim Putzen herunter geschluckt wurden.
Wer hat nun Recht? Wem soll man glauben? Bei Katzen stimmt es, dass das Erbrechen von Gras lästige Haare aus dem Magen-Darm-Trakt entfernen kann. Das beugt Verdauungsstörungen und Verstopfungen vor. Für Wohnungskatzen, die keinen Zugang zu frischem Gras haben, kann man ein Töpfchen Katzengras aufstellen.
Beim Hund ist die Ursache für dieses Verhalten noch nicht geklärt. An einem Vitamin- oder Mineralstoffmangel liegt es jedoch sicherlich nicht. Eine andere Theorie wäre, dass es ihnen einfach schmeckt. Grasfressen ist bei Hunden vor allem im Frühjahr zu beobachten, wenn das Gras frisch und saftig ist. Auch nach ausgiebigen Regengüssen, wenn das Gras noch feucht ist, kauen sie besonders gern darauf herum.
Wie dem auch sei, Gras ist für Hunde und Katzen unverdaulich und muss daher den Verdauungstrakt wieder als Gras verlassen. Entweder übers Häufchen oder durch Erbrechen. Die gute Nachricht: Wenn es beim gelegentlichen Grasfressen und anschließenden Erbrechen bleibt, ist das Grasfressen völlig unbedenklich.